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Die Geschichte des Vereins seit 1871

MGV Nassovia-Frohsinn Philippstein - gestern und heute

MGV Nassovia Philippstein 1903 auf dem Festplatz. Benannt 1985 von Johannette Rosenkranz, Jahrgang 1896.

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August Zimmerschied, Karl Christmann, Wilhelm Späth, Ludwig Uhl, Friedrich Kunkler, Friedrich Späth, Christian Bernhard, Hermann Götz, Karl Fremdt, Friedrich Heinz, Friedrich Fremdt, Friedrich Linß, Konrad Dietz, Ernst Christ, Adolf Götz, Friedrich Bender, Wilhelm Demmer, Heinrich Christmann, Karl Schnabel, Friedrich Ochs, Heinrich Späth, Friedrich Nickel, Johannes Bender, Peter Löw, Philipp Götz, Markus Rosenthal, Kissel, Gerlach, Weber, Ludwig Fremdt, Ernst Hirschhäuser (Dirigent, Lehrer) Heinrich Rosenkranz (Vereinsgründer), Wilhelm Paul, Friedrich Rosenkranz, Karl Fremdt, Fritz Götz, Adam Götz, Karl Götz, Adolf Schröder, Christian Linß, Rosenkranz, Heinz, Philipp Fremdt, Linß, Jakob Rosenkranz, Ludwig Schnabel, Friedrich Clees, Friedrich Gerlach, Müller, Philipp Fischbach, Friedrich Zimmerschied, Friedrich Löhr, August Rosenkranz, Heinrich Rosenkranz, Philipp Wern, Christian Zimmerschied, Karl Schwanz, Philipp Betz, Friedrich Gerlach

MGV "Nassovia 1871 Philippstein"

Der Bergmann Heinrich Rosenkranz ergriff 1871 die Initiative und rief zur Gründung eines Gesangvereins auf. Mehr als 30 Philippsteiner kamen am 02. Juli 1871 zur konstituierenden Sitzung. In alter Treue zum ehemaligen Herzogtum Nassau gaben sie ihrem Verein den Namen "Nassovia" und brachten damit fünf Jahre nach der Annexion durch Preußen zum Ausdruck, dass sie sich noch immer als "Nassauer " fühlten. Die Vereinsstatuten. vom "Königlich-Preußischen Landratsamt" in Weilburg am 01. Juni 1872 genehmigt, zeugen vom damaligen Zeitgeist, der Disziplin und Loyalität zur Obrigkeit.

 

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Nach dem 1871 gewonnenen Krieg gegen Frankreich wuchs die nationale Begeisterung. Nicht mehr "Nassauer" oder "Preuße" wollte man sein, sondern ein Volk der Deutschen. So ist es verständlich, dass neben den Natur- und Liebesliedern vor allem Vaterlands- und Heimatlieder gesungen wurden, die Chorleiter Rosenkranz mit der Geige anstimmte.

Auf Initiative der Philippsteiner Sänger trafen sich im Frühjahr 1923 die Delegierten von 12 Nachbarvereinen in Philippstein zu den ersten Verhandlungen, die zur Gründung des "Sängerkreises Oberlahn" führten.

MGV Frohsinn 1928 Philippstein

Die zwanziger Jahre waren die Blütezeit des Männergesangs in Deutschland. Nach der Währungsreform gewannen die Menschen allmählich wieder wirtschaftliche Sicherheit und mehr Sinn für Geselligkeit. Oft saßen abends die Dorfburschen in froher Runde und schmetterten Lieder bis spät in die Nacht. So entstand auch der Wunsch einen zweiten Gesangsverein zu gründen "Frohsinn" sollte der Verein genannt werden, den überwiegend jüngere Männer im Mai 1928 gründeten ohne einen Gedanken an Opposition gegen den bereits starken Verein. Nassovia", jedoch mit modernerem Liedgut. Zum 1. Vorsitzenden wählte die Gründungsversammlung den Kaufmann Fritz Rosenkranz.

Die Statuten des jungen Vereins waren nicht mehr so streng wie beim Bruderverein. Nassovia". Eine Abstimmung bei Neuaufnahmen von Sängern gab es nicht, und Strafen für das Fehlen in der Übungsstunde brauchten die Sänger nicht zu fürchten. Eine gewisse Rivalität ist jedoch nicht zu leugnen. Im Chor des MGV Nassovia sangen 38, im MGV Frohsinn 35 Männer.

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MGV Nassovia-Frohsinn Philippstein - gestern und heute

MGV Nassovia Philippstein 1903 auf dem Festplatz. Benannt 1985 von Johannette Rosenkranz, Jahrgang 1896.

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August Zimmerschied, Karl Christmann, Wilhelm Späth, Ludwig Uhl, Friedrich Kunkler, Friedrich Späth, Christian Bernhard, Hermann Götz, Karl Fremdt, Friedrich Heinz, Friedrich Fremdt, Friedrich Linß, Konrad Dietz, Ernst Christ, Adolf Götz, Friedrich Bender, Wilhelm Demmer, Heinrich Christmann, Karl Schnabel, Friedrich Ochs, Heinrich Späth, Friedrich Nickel, Johannes Bender, Peter Löw, Philipp Götz, Markus Rosenthal, Kissel, Gerlach, Weber, Ludwig Fremdt, Ernst Hirschhäuser (Dirigent, Lehrer) Heinrich Rosenkranz (Vereinsgründer), Wilhelm Paul, Friedrich Rosenkranz, Karl Fremdt, Fritz Götz, Adam Götz, Karl Götz, Adolf Schröder, Christian Linß, Rosenkranz, Heinz, Philipp Fremdt, Linß, Jakob Rosenkranz, Ludwig Schnabel, Friedrich Clees, Friedrich Gerlach, Müller, Philipp Fischbach, Friedrich Zimmerschied, Friedrich Löhr, August Rosenkranz, Heinrich Rosenkranz, Philipp Wern, Christian Zimmerschied, Karl Schwanz, Philipp Betz, Friedrich Gerlach

MGV "Nassovia 1871 Philippstein"

Der Bergmann Heinrich Rosenkranz ergriff 1871 die Initiative und rief zur Gründung eines Gesangvereins auf. Mehr als 30 Philippsteiner kamen am 02. Juli 1871 zur konstituierenden Sitzung. In alter Treue zum ehemaligen Herzogtum Nassau gaben sie ihrem Verein den Namen "Nassovia" und brachten damit fünf Jahre nach der Annexion durch Preußen zum Ausdruck, dass sie sich noch immer als "Nassauer " fühlten. Die Vereinsstatuten. vom "Königlich-Preußischen Landratsamt" in Weilburg am 01. Juni 1872 genehmigt, zeugen vom damaligen Zeitgeist, der Disziplin und Loyalität zur Obrigkeit.

 

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Nach dem 1871 gewonnenen Krieg gegen Frankreich wuchs die nationale Begeisterung. Nicht mehr "Nassauer" oder "Preuße" wollte man sein, sondern ein Volk der Deutschen. So ist es verständlich, dass neben den Natur- und Liebesliedern vor allem Vaterlands- und Heimatlieder gesungen wurden, die Chorleiter Rosenkranz mit der Geige anstimmte.

Auf Initiative der Philippsteiner Sänger trafen sich im Frühjahr 1923 die Delegierten von 12 Nachbarvereinen in Philippstein zu den ersten Verhandlungen, die zur Gründung des "Sängerkreises Oberlahn" führten.

MGV Frohsinn 1928 Philippstein

Die zwanziger Jahre waren die Blütezeit des Männergesangs in Deutschland. Nach der Währungsreform gewannen die Menschen allmählich wieder wirtschaftliche Sicherheit und mehr Sinn für Geselligkeit. Oft saßen abends die Dorfburschen in froher Runde und schmetterten Lieder bis spät in die Nacht. So entstand auch der Wunsch einen zweiten Gesangsverein zu gründen "Frohsinn" sollte der Verein genannt werden, den überwiegend jüngere Männer im Mai 1928 gründeten ohne einen Gedanken an Opposition gegen den bereits starken Verein. Nassovia", jedoch mit modernerem Liedgut. Zum 1. Vorsitzenden wählte die Gründungsversammlung den Kaufmann Fritz Rosenkranz.

Die Statuten des jungen Vereins waren nicht mehr so streng wie beim Bruderverein. Nassovia". Eine Abstimmung bei Neuaufnahmen von Sängern gab es nicht, und Strafen für das Fehlen in der Übungsstunde brauchten die Sänger nicht zu fürchten. Eine gewisse Rivalität ist jedoch nicht zu leugnen. Im Chor des MGV Nassovia sangen 38, im MGV Frohsinn 35 Männer.

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Fusion der beiden Vereine
MGV Nassovia-Frohsinn Philippstein

Vor dem 2, Weltkrieg, im Jahr 1933, mussten sich auf Druck des Naziregimes die beiden Vereine zu einem Verein, dem MGV Nassovia- Frohsinn Philippstein" zusammenschließen. Erst im Jahre 1950 bekannten sich die Mitglieder freiwillig zur Fusion der beiden Vereine. Ehrenchorleiter Theo Gabriel, der den durch Kriegsfolgen dezimierten Chor wieder zur alten Stärke führte, trug wesentlich zur Vereinigung der Chöre bei. Gemeinsam veranstalteten die Sänger in den Jahren 1954 bis 1960 auf dem Platz vor der Burgruine die Philippsteiner Burgfeste. Im Juni 1971 feierte der Verein mit 42 Gastchören auf dem neuen Festplatz, einer ehemaligen Halde der Grube Eisenfeld, sein 100-jähriges Jubiläum und erhielt vom Hessischen Kultusminister die Zelter- Plakette. Der Chor stand unter der Leitung von Eckhard Scharf.

Lang ist die Liste der Erfolge, die der MGV im Jubiläumsjahr unter seinem hervorragenden Dirigenten Jochen Dietz in den 80er und 90er Jahren verbuchen konnte. In der Ära Dietz gewann der Chor unter anderem vierzehn Chorwettbewerbe. Sein Wirken reicht bis in die Gegenwart.

Das Jahr 1990 stand ganz im Zeichen der Philippsteiner 600-Jahr-Feier. Für den Festzug ließ der Verein die Nassovia"- Fahne von 1873 erneuern und die Frohsinn"- Fahne von 1931 restaurieren. Mitglieder des MGV verköstigten an den Festtagen mehr als 200 ausländische Gäste mit Erbsensuppe aus der Gulaschkanone.

Sein 125-jähriges Bestehen feierte. Nassovia Frohsinn" vom 14. bis 16. Juni 1996. Am Freundschaftssingen, simultan im Festzelt und in der Kulturhalle, nahmen 72 Chöre aus dem Solmser Land und aus dem ehemaligen Oberlahnkreis teil. Ein Shuttle-Bus beförderte Sänger und Gäste zwischen Festzeit und Kulturhalle. Die drei Festtage waren aus jeder Sicht ein voller Erfolg.

Mit dem italienischen Chor: Ana Piave" aus der mit Braunfels verschwisterten Stadt Feltre unterhält der Chor seit 1998 eine freundschaftliche Partnerschaft, die durch gegenseitige Besuche und gemeinsame Konzerte gepflegt wird.

Aus beruflichen Gründen übergab 1999 Jochen Dietz nach fast 20-jähriger überaus erfolgreicher Chorleitung das Dirigat vorübergehend an den jungen Philippsteiner Musikstudenten Dennis Amend. Nach einem Jahr übernahm Jochen Dietz abermals für vier Jahre die Chorleitung und überreichte 2004 den Dirigentenstab endgültig an den Musikdirektor Jens Röth. Unter seiner Leitung gewann der Chor 2004 den Chorwettbewerb des Solmser Sängerbunds in Wetzlar-Dutenhofen und den ersten Klassenpreis beim Sängerwettstreit in Weilrod-Hasselbach.

Der Chor steht seit 2006 unter der musikalischen Leitung von Daniel Sans. Durch sein Engagement ist
das Repertoire breit gefächert. Es umfasst geistliche und weltliche Literatur von Mittelalter und Neuzeit, von Musical, Operette, Oper bis hin zur Popmusik. Im Fokus stehen ansprechende, anspruchsvolle Chorkonzerte sowie die gelegentliche Teilnahme an Chorwettbewerben.


Wolfgang Staudte

Die Fahnen des MGV Philippstein
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Nassovia-Fahne von 1871 - Vorderseite

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Nassovia-Fahne von 1871 - Rückseite

Frohsinnfahne von 1928 - Vorderseite

Frohsinn-Fahne von 1928 - Vorderseite

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 MGV Nassovia-Frohsinn Philippstein 2023
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Nassovia-Fahne von 1871 - Vorderseite

Nassovia-Frohsinn unter Leitung von Simon Fell am 04.12.2023 in der kath. Kirche St. Anna in Braunfels

Festrede zur 150. Jahrfeier des MGV Nassovia-Frohsinn Philippstein
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Geschichte des MGV Nassovia-Frohsinn

Jubiläumsvortrag anlässlich der Akademischen Feier 150 Jahre MGV von Wolfgang Staudte

Gerne nehme ich die Gelegenheit wahr, um ihnen, meine Damen und Herren die mehr als 150-jährige, bewegte Geschichte des traditionsreichen MGV Nassovia Frohsinn im Zeitraffer zu skizzieren. Hierzu begrüße ich sie recht herzlich und hoffe, dass mein Vortrag ihnen kurzweilig erscheint. Die ausführliche Vereinschronik können sie im Festbuch nachlesen. Das Gründungsprotokoll von 1871 und alle folgenden Protokollbücher sind noch komplett erhalten.

Der MGV Nassovia Frohsinn Philippstein ist aus zwei Vereinen hervorgegangen:

 

1. "Nassovia", der ältere Verein, wurde am 2. Juli 1871 von Philippsteiner Bergarbeitern gegründet. Zu ihren Präsidenten bestimmten die Vereinsgründer Heinrich Rosenkranz. Die ersten Chorproben im Saal der Brauerei Nickel leitete Peter Rehn.

In alter Treue zum Herzogtum Nassau gaben die Sänger der ehemaligen nassauischen Grenzgemeinde Philippstein noch sechs Jahre nach der Annexion durch Preußen ihrem Verein den Namen Nassovia.

 

Nach dem 1871 gewonnenen Krieg gegen Frankreich und der Proklamation Königs Wilhelm zum deutschen Kaiser wuchs die nationale Begeisterung. Nicht mehr Nassauer oder Preußen, sondern ein Volk der Deutschen wollte man sein. So ist es nur zu verständlich, dass neben den zeitlosen Natur- und Liebesliedern vor allem Vaterland- und Heimatlieder gesungen wurden, wobei es nach dem Geschmack der damaligen Zeit mehr auf die Lautstärke, als auf die Tonreinheit ankam.

 

Um die Jahrhundertwende hatte der Verein 80 aktive Sänger, das Dorf Philippstein ca. 750 Einwohner. Der Chor trat bei diversen Ständchen, Festbesuchen und Theateraufführungen auf.

Im 1. Weltkrieg wurde der Dirigent und fast alle Sänger eingezogen. Der Chor musste seine Tätigkeit einstellen. Viele Männer kehrten aus dem Krieg nicht mehr zurück. Nur zögernd kamen nach dem Krieg die heimkehrenden Sänger wieder in die sonntäglichen Gesangstunden.

Auf Initiative des MGV Nassovia trafen sich im Frühjahr 1923 die Delegierten von 12 Nachbarvereinen in Philippstein zu den ersten Verhandlungen, die zur Gründung des "Sängerkreis Oberlahn" führten.

 

Ohne den Gedanken an eine Opposition gegen den bereits starken Verein Nassovia gründeten im Mai 1928 meist jüngere Männer den Gesangverein Frohsinn jedoch mit modernerem Liedgut.

 

Die Statuten des jungen Vereins waren nicht mehr so streng wie beim Bruderverein Nassovia. Eine Abstimmung bei jeder Neuaufnahme von Sängern gab es nicht und Strafen für das Fehlen in den Übungsstunden im Gasthaus Fleck, heute Gasthaus Gombel brauchten die Sänger nicht mehr zu fürchten. Der junge Kaufmann Fritz Gath, ein guter Violinspieler wurde Dirigent und Fritz Rosenkranz übernahm den Vereinsvorsitz. Eine gewisse Rivalität war jedoch nicht zu leugnen. Doch wirkte sich der gegenseitige Ansporn positiv auf das Philippsteiner Vereinsleben aus

 

Im MGV Nassovia sangen 38, - im MGV-Frohsinn 35 Männer.

 

Auf Druck des Naziregimes mussten sich die beiden Vereine 1933 zusammenschließen.

 

Im 2. Weltkrieg kam der Chorgesang völlig zum Erliegen. Als nach dem Krieg, mit Genehmigung der amerikanischen Besatzungsbehörde 1947 die Gesangsstunden wiederaufgenommen wurden, versammelten sich die Sänger wieder um Ehrendirigent Gabriel. Der Krieg hatte jedoch schmerzliche Lücken in ihren Reihen hinterlassen. Um den Fortbestand zu sichern bekannten sich die Mitglieder 1950 nun doch freiwillig zur Fusion der beiden Vereine unter dem Namen MGV Nassovia –Frohsinn. Gemeinsam veranstalteten die Sänger in den Jahren 1954 bis 1960 auf dem Platz vor der Burgruine die Philippsteiner Burgfeste.

 

Bisher kamen fast alle Chorleiter aus der Lehrerschaft. Mit dem Bäckermeister Eckhard Scharf übernahm erstmalig 1964 ein Handwerker die Chorleitung. Als er mit den Proben begann, war von dem ehemals starken Chor nur noch ein Häufchen von 18 Aufrechten übriggeblieben. Er konnte den Chor quantitativ und qualitativ wieder auf ein gutes Niveau führen und übergab nach16 jähriger Chorleitung das Dirigat an den Holzhandelskaufmann Jochen Dietz.

Im Jahr 1971, vom 5. bis 7. Juni feierte der MGV mit 41 Gastchören sein 100jähriges Bestehen und erhielt vom Hessischen Kultusminister die Zelter Plakette

Lang ist die Liste der Erfolge, die der MGV unter Chorleiter Dietz in den 80er und 90er Jahren verbuchen konnte. In der Ära Dietz gewann der Chor unter anderem 14 Chorwettbewerbe. Bei all den Wettbewerben erhielt er den ersten Dirigentenpreis. Sein Wirken reicht bis in die Gegenwart. Besonders stolz waren die Sänger auf den Gewinn des internationalen Chorwettbewerbs beim Harmonie Festival in Lindenholzhausen. Auch das gemeinsame Konzert 1992 mit dem philippinischen Gastchor Camerata Singers aus Manila in der vollbesetzten St Anna Kirche in Braunfels war eine großartige Demonstration des Chorgesangs

Das Jahr 1990 stand ganz im Zeichen der Philippsteiner 600-Jahr­Feier. Für den Festzug ließ der Verein mit einem hohen Kostenaufwand die Nassovia- Fahne von 1873 erneuern und die Frohsinn-Fahne von 1931 restaurieren. Insgesamt 260 ausländische Gäste verköstigte an den Festtagen der MGV mit Erbsensuppe aus der Gulaschkanone.

Sein 125-jähriges Bestehen feierte Nassovia- Frohsinn vom 14. bis 16. Juni 1996. Am ersten Festtag sendete der Hessische Rundfunk die Disco Party live aus dem Festzelt. Am Freundschaftssingen simultan im Festzelt und in der Kulturhalle nahmen ungelogen 72 Chöre aus dem Solmser Land und aus dem ehemaligen Oberlahnkreis teil. Mit dem Shuttle Bus fuhren Sänger und Gäste vom Festzelt zur Kulturhalle. Das Fest war aus jeder Sicht ein voller Erfolg.

Mit dem italienischen Chor "Ana Piave" aus der mit Braunfels verschwisterten Stadt Feltre unterhält der Chor seit 1998 eine freundschaftliche Partnerschaft, die durch gegenseitige Besuche und gemeinsame Konzerte gepflegt wird.

Anlässlich des 130. Vereinsjubiläums 2001 und dem 20jährigen Dirigat von Jochen Dietz veranstaltete der MGV gemeinsam mit dem verschwisterten Chor aus Feltre ein Chorkonzert. Das gesangliche hohe Niveau beeindruckte die Zuhörer im vollbesetzten Braunfelser Europasaal.

Der Musikdirektor Jens Röth übernahm 2004 die Chorleitung. Unter seiner Leitung gewann der Chor das Hugo Lotz Gedächtnis Singen des Solmser Sängerbundes und den Sängerwettstreit in Weilrod. Zwar schmälerte der Wechsel der Chorleiter nicht das gesangliche gute Niveau, doch kam erst mit Daniel Sans, der die Chorleitung 2006 bis 2021 übernahm, die Kontinuität wieder.

Unter seiner Leitung umfasste das Repertoire geistliche und weltliche Literatur von Mittelalter und Neuzeit, von Musical, Operette, bis zur Popmusik. Um sich intensiv auf die Konzerte vorzubereiten ging der Chor an einem Wochenende im Sommer 2008 in Köln und 2016 in Wald-Michelbach in Klausur.

 

Von den zahlreichen Höhepunkten in den ereignisreichen Jahren 2010 bis 2021 ist das Internationale Musikfestival in Hofheim zu nennen, wo der Chor" in der "Pfarrkirche St. Peter und Paul" unter dem Pseudonym. Philippus Lapis" (zu Deutsch Philipp Stein) in Mönchskutte, "Gregorianische Gesänge" präsentierte. Ein Jahr später wiederholte der Chor mit demselben Outfit das Konzert im Dom zu Wetzlar und im Kloster Altenberg.

Während der Sängerbund Oberlahn dem Deutschen Sängerbund angehört, ist der Solmser Sängerbund eigenständig und kann nicht die vielen Vorteile und Angebote des weitgrößten Chor Verbandes nutzen. Deshalb und wegen dem hohen Mitgliederbeitrag entschied sich der Verein für den Austritt aus dem Solmser Sängerbund, dem er, nach der Fusion von Philippstein mit der Stadt Braunfels seit 1974 angehörte.

Seit 2015 ist Volker Zimmerschied Vereinsvorsitzender. Unter seiner Führung unternahm der Verein etliche Exkursionen. Doch bremste die Corona Pandemie fast alle Aktivitäten aus. Am meisten litt jedoch der Gesangsbetrieb. Er kam in den zwei Jahren teilweise zum Erliegen. Konzerte und alle Jahre zyklischen Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Hinzu kam noch das überraschende Ausscheiden von Chorleiter Daniel Sans. Von dem ehemals 45 Sänger kamen nach der Pandemie nur noch 25 regelmäßig zur Gesangstunde.

Kurzzeitig übernahm der Musikdirektor Andreas Jung die Leitung der nunmehr stark dezimierte Chor.

Mit dem jungen Musikstudenten Simon Fell, der seit Februar den Chor dirigiert hofft man nun auf einen erfolgreichen Neustart. Jedenfalls hat er, in kurzer Zeit viel Lob und das Vertrauen der Sänger erworben. Interessierte Neu-Sänger sind natürlich zu den Proben in der Kulturhalle montags, um 19 Uhr30, herzlich willkommen.

 

In den mehr als 150 Jahren musste sich immer der MGV neben den Mitglieder Beiträgen noch zusätzliche Finanzmittel suchen, Zuerst waren es die Erlöse aus: Theateraufführungen, Fahnenweihen, Sänger- und Burgfeste. Später aus den Erbsensuppen Festen, Schlachtfesten und Herbstkonzerten. Heute sind es die Erlöse aus den Weinfesten, den Verkauf von CDs. die der Chor unter den Titeln Voices of Philippstein und Weihnachtszauber aufgenommen hat, sowie von den jährlichen Informationsbroschüren mit Sponsorenwerbung und den Weihnachtskonzerten in der stets vollbesetzten Braunfelser St Anna Kirche.

 

Diese Chronologische Aufzählung der Geldquellen widerspiegelt auch den Wandel der Gesellschaft und zeigt, dass der MGV Nassovia Frohsinn in all den Jahren stets einen herausragenden Platz im kulturellen Dorfleben hat. Der Verein will auch in Zukunft das in der Vergangenheit gezeigte soziale und gesellschaftliche Engagement fortsetzen.

Ich danke für ihre Aufmerksamkeit

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Wolfgang Staudte

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